Lange hatten sie mit ihrem Jugendwart Wilfried Pundt zusammen gezittert, ob die Finanzierung ihres großen Unternehmen, für das sie im Juli mit ihrem zweiten Platz beim Qualifikationsturnier im DRK-Saal den Grundstein gelegt hatten, zustande kommen würde. Doch Wilfried Pundt und auch Gerd Pape setzten alle Hebel in Bewegung, um für die Jugendlichen ein bisher unvergleichbares Erlebnis zu ermöglichen: die Teilnahme an den Norddeutschen Vereinsjugendmannschaftsmeisterschaften 2006 in Kiel, die immerhin sieben Spiele mit normaler Bedenkzeit an vier Spieltagen vorsah. Und so wurde in intensiven Gesprächen mit unserem sorgsam den Schatz hütenden Kassenwart und in einer eilends von Gerd Pape initialisierten Spendensammlung schon einiges zusammengebracht, so daß Arthur Fischer, Yalcin Özyasamis, Berkan Kilinc und Lennart Knoche jubeln konnten: Hurra, hurra – wir fahren nach Kiel!! Als dann auch noch über unseren Landesligaspieler Robert Kosak das in Aumund beheimatete Ford-Autohaus bremen motors als Hauptsponsor gewonnen werden konnte (was neben einem erklecklichen Geldbetrag für die kostenmäßige Abdeckung der Teilnahme den Jugendlichen auch ein extra aus diesem Anlaß bedrucktes T-Shirt sowie ein Fototermin im Autohaus für die lokale Presse bescherte), waren auch die letzten Hürden genommen.
Am Mittwoch, den 05.09. machte sich Jugendwart Wilfried Pundt per Bahn mit seiner jungen Truppe, deren Durchschnittsalter bei etwa zwölf Jahren lag, voller Kampfesgeist auf den Weg zur Jugendherberge in Kiel – und die erste Runde wurde dann am Donnerstagmorgen gespielt. Doch dann der Schock, der das hierbei erspielte Ergebnis zur Nebensache werden ließ:
Lennart Knoche wurde disqualifiziert und für alle weiteren Begegnungen gesperrt! Begründung hierfür war seine fehlende Spielberechtigung für unseren Verein, weil er vor seinem Umzug nach Bremen bereits in der laufenden Saison für Kaltenkirchen gespielt hatte. Damit hätte er eigentlich auch schon nicht für die vorangegangenen Qualifikationsspiele eingesetzt werden dürfen, - aber hier in Bremen stellte der Schachverband den Menschenverstand über die sportrechlichen Bestimmungen. Zum einen ermöglichte man damit einem jungen Menchen das Ausleben seiner Begeisterung für den königlichen Sport; zum anderen hätte jedoch ein angemessener Hinweis auf die fehlende Spielberechtigung an unseren Jugendwart diesem jungen Menschen – und natürlich auch seinen mitbetroffenen Mannschaftskameraden – ein großes Frustrationserlebnis erspart!
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Bei der ersten Runde gab es vier strahlende Gesichter – hier ist die Mannschaft noch zuversichtlich und komplett. |
Wilfried Pundt versucht durch eine besonders intensive Betreuung den regeltechnisch bedingten Ausfall von Lennart Knoche wettzumachen. |
Dennoch war die Teilnahme am Turnier für alle ein großes Erlebnis - verbunden mit viel Spaß und auch sportlichem Erfolg, lag das Abschneiden unserer jungen Debütanten unter den überwiegend deutlichen älteren Mitspielern der anderen Landesverbände doch durchaus im Rahmen der Erwartungen. Die Einzelergebnisse von Arthur Fischer (viermal Remis bei drei Niederlagen), Yalcin Özyasamis (ein Sieg, ein Remis, fünf Niederlagen) und Berkan Kilinc (zwei Siege, einmal Remis, vier Niederlagen) bedeuteten am Ende für die wegen Disqualifikation von Lennart Knoche dezimierte Mannschaft den letzten Platz unter 22 angetretenen Mannschaften.
Auch Jugendwart Wilfried Pundt war unter den gegebenen Umständen hoch zufrieden und versprach, für seine talentierten Schützlinge weitere, gewaltige Leistungszuwächse! Wenn sie bei der Stange bleiben und “hart arbeiten”, hält er auch für das nächste Jahr die Qualifikation verbunden mit einer weiteren Teilnahme nicht nur für möglich, sondern sogar für wahrscheinlich. Und er setzt auf die Sogwirkung der Begeisterung, die wie eine Welle auch auf unsere anderen Jugendlichen – und auf die von ihm in gegenwärtig drei Schulen betreuten Jugendgruppen überschwappen könnte!
Hierbei sollte jedoch nie der Spaß zu kurz kommen, - und das hatten die Veranstalter in Kiel auch mit einem umfangreichen Rahmenprogramm deutlich gemacht. Es gab das lustige Tandem-Schach (hier belegte Bremen-Nord den 12. Platz unter 20 Teilnehmern), ein großes Blitzturnier (wobei sich unsere Teilnehmer im oberen Bereich der zweiten Tabellenhälfte von 52 Startern wiederfanden) und manches mehr. Auch war hinterher, wie man hörte, in der Jugendherberge noch allerlei Trubel und Heiterkeit vorzufinden. So soll es auch sein, bleiben diese Erlebnisse doch gewöhnlich ein ganzes Leben haften. Daher bedanken sich nicht nur unsere Jugendlichen, sondern auch alle Vereinsverantwortlichen ausdrücklich bei denen, die durch ihren Einsatz – in zeitlicher, organisatorischer und finanzieller Hinsicht (hier besonderen Dank an den Hauptsponsor bremen motors) eine Teilnahme an dieser schönen Veranstaltung erst ermöglicht haben.
